Wasser, das unsere Großmütter in Kupferbehältern gelagert haben.
Neulich unterhielt ich mich mit meiner italienischen Freundin, die mir erzählte, dass sie in ihrer Jugend oft zu ihrer Großmutter ging, um Wasser in großen Kupferbehältern aufzubewahren.
Sie verstand damals nicht, warum ihre Großmutter darauf bestand, diese Kupferbehälter zur Wasserspeicherung zu verwenden. Doch heute versteht sie, dass ihre weise Großmutter ein faszinierendes Phänomen auf traditionelle Weise ausgenutzt hat: den oligodynamischen Effekt.
Empirisches Wissen, das bis in die Antike zurückreicht
Tatsächlich kannten bestimmte antike Völker wie die Ägypter, Römer oder Inder bereits die antimikrobiellen Eigenschaften von Metallen wie Silber, Kupfer oder Gold. Sie verwendeten sie zur Reinigung von Wasser, zur Konservierung von Lebensmitteln oder sogar wegen ihrer therapeutischen Eigenschaften!
Der wissenschaftliche Mechanismus hinter diesem „oligodynamischen Effekt“ wurde jedoch erst vor kurzem formalisiert.
Die Erklärung hinter dieser antimikrobiellen Wirkung
Erst ab 1893 wies der Schweizer Chemiker Karl Wilhelm von Nägeli schließlich auf die oligodynamische Wirkung bestimmter Metallionen hin, selbst in sehr geringen Konzentrationen. Er zeigt ihre Fähigkeit auf Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze zu zerstören.
Konkret hatten die Kupferionen, die im Wasser in den Kupferbehältern von Carlas Großmutter freigesetzt wurden, eine toxische Wirkung auf Mikroben, wodurch das Wasser länger haltbar war!
So findet das weise Brauchtum unserer Vorfahren heute dank der Entdeckung des oligodynamischen Effekts eine wissenschaftliche Erklärung. Unsere Großmütter wussten definitiv viele Dinge, noch bevor die Wissenschaft sie verstand!
Der oligodynamische Effekt ist ein physikalisch-chemisches Phänomen, bei dem bestimmte Metalle und deren Legierungen bereits in sehr geringen Konzentrationen eine toxische Wirkung auf Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren haben.
Hier einige wichtige Informationen zum oligodynamischen Effekt:
- Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom Schweizer Chemiker Karl Wilhelm von Nägeli entdeckt, der beobachtete, dass verdünnte Lösungen bestimmter Metalle wie Kupfer, Eisen, Zink, Wismut oder Silber antibakterielle Eigenschaften hatten.
- Dieser Effekt hängt mit Metallionen zusammen, die essentielle Proteine und Enzyme in mikrobiellen Zellen zerstören oder inaktivieren, was zu deren Tod führt.
- Selbst bei sehr geringen Konzentrationen (in der Größenordnung von ppm oder ppb) sind diese Metallionen ausreichend toxisch, um Mikroorganismen abzutöten.
- Zu den Metallen mit starker oligodynamischer Wirkung zählen vor allem Kupfer, Silber, Eisen, Zink, Wismut, Nickel und Kobalt.
- Dieser Effekt erklärt die natürlichen antibakteriellen Eigenschaften bestimmter Metalle und ihre Anwendungen zur Wasserreinigung, Sterilisation medizinischer Instrumente, Lebensmittelkonservierungsmittel, antimikrobielle Oberflächen usw.